Das nächste Treffen


There is no upcoming event at this time.

Übersetzung

0

Comments

"Monte Negro" - ein Paradies für Amphibien- und Reptilienliebhaber von Alexander Pieh

November 29, 2011 Schildkroeten

Am letzten Stammtischabend des Jahres 2011 entführte uns der Vortrag von Alexander Pieh in die „Schwarzen Berge“, so die deutsche Übersetzung für den aus dem Venetischen stammenden Namen Montenegros. Ein Staat, der flächenmäßig noch etwas kleiner ist als Schleswig-Holstein.

Alexander Pieh ließ uns mit seinem Bildervortrag an der Exkursion teilhaben, die er im Mai 2011 mit mehreren bekannten Herpetologen unternommen hat. 34 Species aus dem Reich der Amphibien und Reptilien kamen den Herpetologen dabei vor die Linse.

Stationen der Exkursion waren unter anderem der Auwald entlang des Bojana-Flusses, die Insel Ada im Mündungsdelta des Bojana-Flusses, verschiedene Orte in der Umgebung des Skoutari-Sees sowie Kotor und die Kotor-Bucht.

Schildkröten finden sich in Montenegro nur wenige Arten: die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri), die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis hellenica) sowie die Ostmediterrane Bachschildkröte ( Mauremys rivulata).

Amphibien-Bilder bekamen wir zu sehen von Erd- (Bufo bufo) und Wechselkröten (Bufo v. viridis) sowie Bergmolchen.

Im Auwald entlang des Bojana-Flusses finden sich beispielsweise Habitate der Griechischen Landschildkröte, des Scheltopusik [oder auch Panzerschleiche] (Pseudopus apodus), der Adriatischen Mauereidechse ( Podarcis melisellensis ), der farbenprächtigen Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) – sehr scheu, aber auch sehr neugierig, wie eindrucksvoll bilddokumentarisch belegt wurde -, der Äskulapnatter (Zamenis longissimus), der Ringelnatter (Natrix natrix) und der Europäischen Hornotter (Vipera ammodytes), auch Horn- oder Sandviper genannt.

In der Umgebung des Skoutari-See trifft man auf die Griechische Landschildkröte, die Europäische Sumpfschildkröte, die Mauereidechse (Podarcis muralis), die Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata) und die Würfelnatter (Natrix tessellata) sowie die Riesen-Smaragdeidechse (Lacerta trilineata).

Die beeindruckend blau gefärbte Dalmatinische Spitzkopfeidechse (Dalmatolacerta oxycephala) findet sich in einem sehr steinigen Habitat in den Bergen nahe des Skoutari-Sees.

Bedauerlicherweise kommt der Feldforscher auch in Montenegro nicht daran vorbei, sein Glück auf der Suche nach Reptilien bei den verschiedenen Müllhalden in der Landschaft zu versuchen. Wenn auch der Geruchssinn nach vollendetem Tagewerk etwas strapaziert ist, so erzielt man hier in den meisten Fällen recht gute Resultate. Scheltopusik, Äskulapnatter, Würfelnatter, Eidechsennatter (Malpolon insignitus) etc. scheuen sich jedenfalls keineswegs Müllhalden als Unterschlupf und Aufenthaltsort zu nutzen.


Das Team vom Schildkrötenstammtisch Rhein-Main e.V. bedankt sich sehr herzlich bei Alexander Pieh für den farbenprächtigen Vortrag über einen Teil der Fauna Montenegros und den gelungenen Abend, der uns einen spannenden Blick über den Tellerrand hinaus gewährt hat.


Vortrag: Rotwangenschmuckschildkröten, Claudia Pietschker

0

Comments

Vortrag: Rotwangenschmuckschildkröten, Claudia Pietschker

Januar 29, 2011 Schildkroeten

Der erste Vortrag im neuen Jahr war der wohl bekanntesten Wasserschildkrötenart der Welt gewidmet, der Rotwangenschmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans). Eine Schildkrötenart, deren schön gefärbte Jungtiere aufgrund von Fehlinformationen immer wieder den Weg ins Wohnzimmeraquarium gefunden haben. Leider fanden sie sich nicht selten später unversehens in einheimischen Gewässern illegal ausgesetzt wieder, da sie sich in keinster Weise größenmäßig dem kleinen Aquarium angepaßt haben, wie der Zoohandel doch versprach, und mit bis zu 2 kg irgendwann eher unhandlich sind. Ausgesetzt in einheimischen Gewässern verfälschen sie die einheimische Fauna und sind dort mittelfristig dem Tod ausgesetzt, denn in ihrem Habitat gibt es nur mäßig kalte Winter. Mittlerweile gibt es ein EU-Importverbot für diese nach Anhang B geschützte Schildkrötenart.

In Bildern wurde uns die ganzjährige Haltung der Schildkröten vorgestellt: vom Sommer dieser sonnenhungrigen Schildkröten im Gartenteich, über die Haltung in den Übergangszeiten im Zimmerteich sowie die Überwinterung von Dezember - Februar. Wir erfuhren, daß eine Paar- und Gruppenhaltung meist problematisch ist. Eher möglich ist eine reine Weibchengruppe, aber auch Weibchen können unverträglich sein. Ebenso gab es Informationen zur Ernährung: Werden Schlüpflinge und Jungtiere noch überwiegend mit tierischer Kost ernährt, so macht sie bei adulten Tieren nur noch ca. 20 % aus, während die restlichen 80 % aus pflanzlicher Kost bestehen. Zum Schluß gab es noch einen Abriß über die häufig aus Fehlhaltung resultierenden Erkrankungen.

Sehr gefreut hat uns, daß jemand aus unserem eigenen Teilnehmerkreis den Mut gefunden hat, nach vorne zu treten und einen Vortrag zu halten. Wir danken dafür Claudia Pietschker sehr herzlich.

Das Team vom Schildkrötenstammtisch Rhein-Main