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"Monte Negro" - ein Paradies für Amphibien- und Reptilienliebhaber von Alexander PiehAm letzten Stammtischabend des Jahres 2011 entführte uns der Vortrag von Alexander Pieh in die „Schwarzen Berge“, so die deutsche Übersetzung für den aus dem Venetischen stammenden Namen Montenegros. Ein Staat, der flächenmäßig noch etwas kleiner ist als Schleswig-Holstein. Alexander Pieh ließ uns mit seinem Bildervortrag an der Exkursion teilhaben, die er im Mai 2011 mit mehreren bekannten Herpetologen unternommen hat. 34 Species aus dem Reich der Amphibien und Reptilien kamen den Herpetologen dabei vor die Linse. Stationen der Exkursion waren unter anderem der Auwald entlang des Bojana-Flusses, die Insel Ada im Mündungsdelta des Bojana-Flusses, verschiedene Orte in der Umgebung des Skoutari-Sees sowie Kotor und die Kotor-Bucht.
Schildkröten finden sich in Montenegro nur wenige Arten: die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri), die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis hellenica) sowie die
Ostmediterrane Bachschildkröte (
Mauremys rivulata).
Im Auwald entlang des Bojana-Flusses finden sich beispielsweise Habitate der Griechischen Landschildkröte, des Scheltopusik [oder auch Panzerschleiche] (Pseudopus apodus), der Adriatischen Mauereidechse ( Podarcis melisellensis ), der farbenprächtigen Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) – sehr scheu, aber auch sehr neugierig, wie eindrucksvoll bilddokumentarisch belegt wurde -, der Äskulapnatter (Zamenis longissimus), der Ringelnatter (Natrix natrix) und der Europäischen Hornotter (Vipera ammodytes), auch Horn- oder Sandviper genannt. In der Umgebung des Skoutari-See trifft man auf die Griechische Landschildkröte, die Europäische Sumpfschildkröte, die Mauereidechse (Podarcis muralis), die Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata) und die Würfelnatter (Natrix tessellata) sowie die Riesen-Smaragdeidechse (Lacerta trilineata).
Die beeindruckend blau gefärbte
Dalmatinische Spitzkopfeidechse (Dalmatolacerta oxycephala)
findet sich in einem sehr steinigen Habitat in den Bergen nahe des Skoutari-Sees.
Bedauerlicherweise kommt der Feldforscher auch in Montenegro nicht daran vorbei, sein Glück auf der Suche nach Reptilien bei den verschiedenen Müllhalden in der Landschaft zu versuchen. Wenn auch der Geruchssinn nach vollendetem Tagewerk etwas strapaziert ist, so erzielt man hier in den meisten Fällen recht gute Resultate. Scheltopusik, Äskulapnatter, Würfelnatter, Eidechsennatter (Malpolon insignitus) etc. scheuen sich jedenfalls keineswegs Müllhalden als Unterschlupf und Aufenthaltsort zu nutzen.
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